Die Genossenschaft
Wie alles begann
Bereits 2009 hatte eine Gruppe rund um den Regionalentwickler Martin Hollinetz begonnen, neue Strukturen zu entwickeln, um kreative Menschen im ländlichen Raum zu verbinden und eine neue, regionale Innovationskultur entstehen zu lassen.
Nach intensiven Diskussionen um die Themen Potenzialentfaltung, Neue Arbeit und neue Kultur, geprägt vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann und den damals neuen Ideen und Forschungsergebnissen des Neurobiologen Gerald Hüther, starteten 2010 die ersten OTELOs. In Kooperation mit den Städten Vöcklabruck und Gmunden wurde so das Netzwerk der offene Technologielabore begründet, inzwischen an über 30 Standorten etabliert in mehrern Ländern etabliert.
„Eingebettet in ein lokales Netzwerk, wie es die Otelos zu realisieren begannen, eröffnete sich die Möglichkeit, eine neue Struktur des kooperativen Wirtschaftens und sich gegenseitig Unterstützens entstehen zu lassen. Das Thema hat mich und viele andere seither, im eigenen Ringen um ein würdevolles Leben verbunden mit sinnvoller Arbeit, zu Suchenden gemacht”. Martin Hollinetz
Bald schon ergab sich die Anforderung, für die Realisierung größerer, standortübergreifender Projekte eine passende Rechtsform zu finden: Die Geburtststunde der Otelo eGen (eingetragene Genossenschaft).

Zur Philosophie der Otelo eGen (2018)
Ziele und Struktur
Die Genossenschaft als gemeinsamer Unternehmensraum belässt die Mitgliedern in ihrer individuellen wirtschaftlichen Verantwortung, ermöglicht jedoch die Vorteile einer Anstellung. So können die einzelnen ihr Auskommen haben und gemeinsam sinnvolle, wirtschaftlich verwertbare Projekte umsetzen. Im Vorfeld der Gründung galt es, komplexe rechtliche Aspekte zu klären: Es dauerte rund zwei Jahre, bis die Otelo eGen gemäß Genossenschaftsgesetz vom Raiffeisen-Revisionsverband aufgenommen wurde. In diesem Rahmen erfolgt auch eine jährliche wirtschaftliche Überprüfung (Revision).
So bietet die Genossenschaft seit 2014 auf mehreren Ebenen einen gemeinsamen und transparenten Entwicklungsrahmen für die Abwicklung von Projekten, Entfaltung von Potentialen, dem Teilen von Ressourcen, Wissen und Erfahrung durch gegenseitige Unterstützung. Otelo eGen versteht sich dabei als lernendes, kooperatives Unternehmen.
Besonders innovativ an der Otelo eGen ist die Struktur der angestellten Mitglieder: Diese sind gleichzeitig sowohl Arbeitnehmer*innen als auch Firmeneigentümer*innen.
Angebote und Projekte
Unser breites Angebot umfasst die unterstützende Begleitung bei der Gründung von Otelo Vereinen, Beratung zur Umsetzung innovativer Ideen, Gründungsbegleitung für kooperative Unternehmungen, kreativwirtschaftliche Leistungen, die Durchführung von regionalen und transnationalen Projekten sowie die Unterstützung beim Einreichen von Förderanträgen für regionale, landes- und EU-weite Förderprogramme.
Dabei verknüpfen wir die unterschiedlichen Ansätze aller Beteiligten und setzen diese schnell und umfassend in den einzelnen Projekten um. Bildung, Beratung, Entwicklung und Gestaltung heissen die Rahmenbegriffe für unseren Service. Wir kooperieren vor allem mit Stakeholdern, Regierungsorganisationen, Kommunen, Beratungsunternehmen, Unternehmen in Rahmen von Regionalentwicklungsprojekten, Bildungsträgern und anderen.
Kooperationspartner*innen und Kund*innen sind u.a. die Ars Electronica Linz GmbH, AWS – Austria Wirtschaftsservice, Beratergruppe Neuwaldegg, Creative Region Linz & Upper Austria GmbH, Grüne Bildungswerkstatt OÖ, HYPO NÖ Landesbank, Institut für Zukunftskompetenzen, Klimabündnis OÖ, Kunstuni Linz, Mediaplant KG, MIBA Sinter Austria GmbH, Naturhistorisches Museum, Nonconform Architektur, OÖ. Landesregierung Zukunftsakademie, SPES GmbH, Zukunftsbüro Land Vorarlberg, Wirtschaftskammer Wien, diverse Gemeinden, Regionen, Städte, Regionalverbände, Vereine und KMUs und viele andere
Wie arbeitet die Otelo eGen?
Die Otelo eGen stellt einen transparenten Unternehmensrahmen zur Verfügung, in dem sich eine gute Vertrauensbasis entwickeln kann und in der sich die einzelnen Mitglieder füreinander interessieren. Die maximale Anzahl der angestellten Mitglieder ist dort, wo noch alle gut an einem Tisch feiern können.
Statt einer zentralen Verwaltung gelten wenige schlichte Strategien und ein hohes Maß an Freiheit für alle. Wir können nicht voraussagen, wer im nächsten Moment mit einer ganz bestimmten Fähigkeit, einer originellen Idee oder einer unscheinbaren Information maßgeblich zu einer Lösung beiträgt. Diese Option erhält sich in Respekt, Offenheit und Wertschätzung von Andersartigkeit.
Die Organisationsstruktur ist soziokratisch inspiriert und wird durch das gemeinsame Engagement und die thematisch orientierten Arbeitskreise gebildet.
Den jeweiligen Anstellungsumfang definieren die in der Genossenschaft angestellten Mitglieder auf Basis einer Kostenstellenplanung und Gesamtunternehmensplanung. Dazu wurden Vorlagen für sämtliche arbeitsrechtlich notwendigen Aspekte entworfen. Das ermöglicht Flexibilität und eine ausgewogene Work-Life-Balance.